Fußball: Regionalliga West
Der Blick geht nach vorn: Preußen geben sich kämpferisch
Münster
Nun sind die Karten nicht mehr ganz so gut wie noch am Freitagmittag, RW Essen führt die Tabelle an, die Preußen sind hinten dran. Am kommenden Samstag sollte beim Saisonfinale gegen den 1. FC Köln II jede Chance genutzt werden. Münsters Spieler geben die Richtung vor.
Die Losung gab Gerrit Wegkamp, ahnend, dass RW Essen keine Federn lässt, schon am Freitagabend aus. „Abwarten, was der Punkt wert ist. Wir haben es noch selbst in der Hand, dann brauchen wir am letzten Spieltag halt ein Offensivspektakel.“ Das fasste die Gemütslage im Lager von Preußen Münster zusammen. Ärger über die vergebenen zwei Punkte, aber auch große Lust, die Dinge am Samstag selbst doch noch wieder zu ordnen.
Nun ist der Umgang mit größten Möglichkeiten der einzige Makel einer starken SCP-Saison. Nächsten Samstag gegen Köln II muss vermutlich jede genutzt werden. Mangelndes Glück wie beim Pfostenknaller von Luke Hemmerich fällt nicht in die Rubrik. Doch Wegkamp deutete gleichsam an, dass das nicht alles sei. „In solchen Spielen kriegt man nur zwei, drei richtig gute Chancen. Da fehlte teils das Glück, teils das Können.“
Zu früh Langholz geschlagen
Ausgerechnet im letzten Auswärtsspiel hatten die Preußen taktisch lange nicht klug agiert. „Wir haben es sicher nicht perfekt gespielt, aber gegen die große Dreierkette war es eben hart“, sagte Wegkamp, der gegen drei große Innenverteidiger oft auf verlorenem Posten war. Auch Trainer Sascha Hildmann bemängelte dies. „Wir haben zu früh angefangen, Langholz zu schlagen. Da kann man 100-mal reinrufen, steuern lässt sich das nicht, auch wenn wir es extra angesprochen hatten.“ Der 50-Jährige war dennoch weit davon entfernt, seiner Truppe Vorhaltungen zu machen, das Engagement hatte ja gestimmt. „Vielleicht hatten wir Respekt, aber nervös waren wir eigentlich nicht.“


Vielfach wurde diese eine Szene diskutiert, als Manuel Farrona Pulido erst clever SCW-Keeper Marcel Hölscher den Ball abnahm, dann aber nur das Außennetz des leeren Tores traf und vor allem den völlig freien Alexander Langlitz übersah. „Das war leider die falsche Entscheidung“, sagte Münsters Routinier, der seinen Kollegen aber nicht in den Senkel stellen wollte. „Wir haben alles probiert. Freistöße, lange Bälle, Cleverness, Abpraller. Es hat nicht geklappt“, so Langlitz.
Hemmerich: "Samstag geht es nur zusammen"
Sein Mitspieler Hemmerich schaute mit dem Abpfiff bereits nur nach vorn. „Es war ein Drecksspiel. Wir haben gekämpft, gearbeitet, aber leider nicht unseren besten Fußball gezeigt. Jetzt fokussieren wir uns auf das letzte Spiel gegen Köln II. Die Fans geben Vollgas, wir auch. Samstag geht es nur zusammen.“ Sein Coach sieht ein echtes Herzschlagfinale auf sich zukommen. „Warum immer so spannend?“, stöhnte er. „Einmal nur einfach, aber bei Hildmann ist es nie einfach.“ Hoffnung für den letzten Spieltag äußerte er gleichwohl: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich Ahlen in Essen abknallen lässt.“
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