Basketball: 2. Bundesliga Pro B
„Knallerspiel“ – die WWU Baskets Münster spielen in Bochum ums Halbfinale
Münster
Mehr Spannung geht kaum: Am Samstag spielen die WWU Baskets Münster bei den VfL SparkassenStars Bochum um den Einzug ins Playoff-Halbfinale. Welches Team darf den Traum von Zweitliga-Aufstieg weiter leben? Oder schaffen es beide in die Vorschlussrunde und spielen dann dort endgültig um den Sprung in die Zweitklassigkeit? Antworten auf diese Fragen geben die beiden Kontrahenten unter den Körben.
Gruppensieger? Oder Platz zwei und damit auch Halbfinalist? Oder doch nur Rang drei und damit das vorzeitige Saisonaus? Für die WWU Baskets Münster ist alles möglich im letzten Spiel der zweiten Playoff-Phase – was genauso für die VfL SparkassenStars Bochum gilt, die am Samstag (19 Uhr) Gastgeber in dieser so entscheidenden Partie sein werden. Es ist alles bereitet für den Showdown in der Rundsporthalle, es ist ein Finale vor dem Halbfinale.
Die Ausgangslage spricht leicht für die Baskets, die mit Siegen gegen Bayern II sowie gegen Hanau und damit voller Selbstvertrauen antreten. So kann sich das Team von Trainer Philipp Kappenstein gar eine knappe Niederlage mit bis zu fünf Punkten leisten, Bochum dagegen bräuchte nach dem 86:88 bei den Bayern bei einem Misserfolg Hanaus Schützenhilfe.
VfL-Coach Banobre: „Münster im Vorteil“
Das Geplänkel und Säbelrasseln hat längst begonnen, galant hat VfL-Coach Felix Banobre mit Blick auf die eigene coronabedingte Quarantäne-Pause und die personelle Lage – Marco Buljevic und Julian Jasinski fallen aus, der Einsatz von Lars Kamp ist fraglich – die Favoritenrolle nach Münster geschoben. „Momentan und wie das System der diesjährigen Playoffs aufgestellt wurde sowie aufgrund der Umstände während der Playoffs hat Münster mehr Vorteile als wir“, sagt der Spanier, der mit seinem Team in der Nordstaffel den Titel holte und zudem beide Hauptrunden-Vergleiche mit den Baskets gewann. „Sie werden mit den Messern zwischen den Zähnen nach Bochum kommen, weil sie denken, dass es noch offene Rechnungen aus der regulären Saison gibt“, so Banobre.
Cosmo Grühn: „Ein geiles Spiel“
Markige, fast martialische Worte, die aber durchaus zutreffen. Schon direkt nach dem Sieg gegen Hanau am Mittwochabend geisterte der Begriff „Rechnung begleichen“ durch die Halle Berg Fidel, Spieler wie Trainer sind heiß auf das Duell mit dem VfL. „Wir haben jetzt die Chance, Bochum mit nur einem Spiel rauszukicken. Das kommt nicht noch einmal. Und wer Champion werden will, muss halt auch Bochum schlagen. Das wird ein geiles Spiel am Samstag“, sagt Cosmo Grühn. Und sein Coach Philipp Kappenstein ergänzt: „Der Aufstieg geht nur über Bochum, ob nun oder in der dritten Runde. Wir werden alle Kräfte mobilisieren und haben nach fünf Playoff-Siegen viel Selbstvertrauen. Bochum ist das einzige Team, das wir noch nicht geschlagen haben in dieser Saison, das wollen wir ändern. Auch wenn es schwer wird“, sagt der 41-Jährige vor dem „Knallerspiel“, das Bochums Geschäftsführer Tobias Steinert als „Spiel des Jahres“ und „Do-or-die-Spiel“ bezeichnet.
Wie immer man es auch nennen mag, eine Menge sportlicher Zündstoff liegt in den 40 Minuten, vor denen es „keine Überraschungen oder Geheimnisse“ geben wird. „Es ist ein Spiel, in dem alles auf den Tisch kommt, das von der ersten bis zur letzten Sekunde spannungsgeladen sein wird“, sagt Kappenstein, der aus den beiden Niederlagen in der Hauptrunde (71:84 in Bochum, 85:86 in Münster) seine Schlüsse gezogen hat. „Wir wissen, was zu tun ist. Entscheidend wird die Turnover- und Rebound-Bilanz sein. Und wir müssen einen klaren Kopf behalten, wenn wir mal einen Ball verlieren oder Bochum eine Serie hat.“
Erinnerungen an Grevenbroich
Cool bleiben lautet also die Maxime für die Baskets, die vor dem vielleicht wichtigsten Spiel seit dem 17. Februar 2017 stehen. Damals gewann Münster zu Regionalliga-Zeiten beim großen Mitkonkurrenten BSG Grevenbroich und machte damit einen entscheidenden Schritt in Richtung 2. Bundesliga Pro B. Wie sich ein so dicker Sieg anfühlt, wissen Jan und Andrej König, Kai Hänig oder Kappenstein und Manager Helge Stuckenholz noch zu gut – und würden dieses Gefühl nur zu gerne erneut erleben.
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