Basketball: 2. Bundesliga Pro A
Niederlage beim Ex-Club: WWU Baskets und Coach Harmsen verlieren in Jena
Münster
Zu gerne hätte Björn Harmsen bei seinem Ex-Club gewonnen – und zwischenzeitlich waren die WWU Baskets Münster auch auf einem guten Weg, ihrem Coach diesen Gefallen zu tun. Doch eine 16-Punkte-Führung und ein bärenstarker Andreas Seiferth reichten nicht.
Als Connor Harding zu Beginn des zweiten Viertels für die WWU Baskets Münster zum 32:16 getroffen hatte, da war die Unruhe unter den 2004 Zuschauern in der Sparkassen-Arena zu Jena zu spüren. Sieben Spiele in Serie hatten die Thüringer zuvor verloren, der Druck war groß – und der Gast erhöhte diesen zwischenzeitlich noch. Allein es reichte nicht für den Neuling der 2. Bundesliga Pro A, der sich letztlich dem einstigen Aufstiegsanwärter Medipolis SC Jena mit 79:90 (49:40) geschlagen geben musste. „Grundsätzlich freue ich mich ja über Jena-Siege. Heute aber nicht so“, sagte Münsters Coach Björn Harmsen nach der Niederlage bei seinem Ex-Club, bei dem er erst als Jugend- und dann mit 24 Jahren als Profi-Coach gearbeitet hatte.
Die Baskets, die in Jena auf den am Fuß verletzten Adam Touray verzichten mussten, benötigten eine kurze Eingewöhnungsphase, um richtig in der Partie anzukommen. Doch ab dem 2:8 (3.) spielte es Münster richtig gut, übernahm durch zwei Dreier von Jasper Günther zum 20:16 erstmals die Führung. Ein weiterer Distanzwurf des Aufbauspielers traf den Gastgeber ins Mark, mit 24:16 ging es in die Viertelpause.
Münster war im Flow, die Quote von außen war stark. Andreas Seiferth und Cosmo Grühn, der fünf seiner acht Dreier traf, erhöhten auf 30:16, ehe Harding für die höchste Führung sorgte. Ja, es lief für die Harmsen-Truppe, die es aber nicht schaffte, in dieser Phase Jena zu demoralisieren. Vuk Radojicic und Shaquille Hines verkürzten zunächst auf 29:39, kurz vor der Halbzeit ließ Jenas Neuzugang Seth Allen den Rückstand seiner Mannschaft wieder einstellig werden (40:48).
Cosmo Grühn treffsicher
Die Baskets waren gewarnt, mussten sich auf mehr Gegenwehr der individuell stark besetzten Thüringer einstellen. Und taten dies auch, zumindest bis zur 27. Minute. Grühn hatte mit drei Dreiern großen Anteil am 64:51, das Seiferth – der Kapitän zeigte mit 24 Zählern, 14 Rebounds und sieben Assists einmal mehr eine bärenstarke Leistung – mit einem Drei-Punkt-Spiel markiert hatte. Danach aber glitt die Partie den Münsteranern aus den Händen. Angetrieben vom lautstarken Publikum, das Jenas Coach Marius Linartas „als sechsten Mann“ bezeichnete, starteten die Hausherren ihre Aufholjagd – mit Björn Rohwer als Hauptdarsteller. Mit fünf Zählern verkürzte er erst auf 60:64, um dann im Abschlussviertel mit neun Punkten am Stück die Wende endgültig in die Wege zu leiten. Plötzlich lag Münster zurück (68:72), leistete sich offensiv zu viele Fehler. 17 Turnover, in der Phase bis zum 75:78 waren es derer drei, waren zu viel des Guten. Zwar meldeten die Baskets durch Darien Jackson und Seiferth noch einmal zaghaft Ansprüche auf ihren neunten Saisonsieg an, doch Rohwer mit seinem Korb zum 80:79 hatte direkt die Antwort parat. Als dann Hilmar Petursson bei seinem Ballvortrag mit dem Fuß die Seitenlinie berührte und so einen weiteren Turnover produzierte, war es um Münster geschehen.
Harmsen: „Defensiv zu wenig“
Die Schlussphase gehörte einzig und allein Medipolis, das ab Mitte des dritten Viertels „den besten Basketball als Team“ (Linartas) seit Wochen gezeigt hatte. „Wir dagegen haben geglaubt, dass wir in der zweiten Halbzeit das Spiel weiter mit der Offensive leiten können. 50 Punkte haben wir zugelassen, das ist natürlich zu viel. Das war defensiv zu wenig“, sagte Harmsen.
Punkte: Seiferth (24/1 Dreier), Günther (18/4), Cosmo (16/5), Petursson (8/1), Jackson (6), Harding (4), Weß (3)
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