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Volleyball: DVV-Pokal

USC ist erst Statist – später Gegner auf Augenhöhe

Münster

Der USC Münster hat sich beim 0:3 im Halbfinale des DVV-Pokals teuer verkauft. Am Ende war Stuttgart aber doch eine Nummer zu groß. Nun gilt es, in der Liga nachzulegen und schlummerndes Potenzial zu wecken. Die letzte Partie vor Jahresfrist ist von besonderer Bedeutung.

Von Wilfried Sprenger

Machtlos: Katerina Valkova (links) und Juliane Schröder kommen im Doppelblock zu spät gegen den Angriff der Spanierin Maria Segura Palleres. Foto: Jürgen Peperhowe

Als der Ball nach dem letzten Angriff wie ein Bumerang zurückflog und dann in der münsterischen Spielhälfte zu Boden fiel, war die Geschichte vom Traum des Außenseiters zu Ende erzählt. Wie gern wäre der USC im März zum Pokalendspiel nach Mannheim gereist. Doch dort duellieren sich nun Stuttgart und Dresden. Es wird das Kräftemessen der aktuell besten deutschen Teams. Als krasser Außenseiter hatte Münster am Dienstagabend ein Schlupfloch gesucht. Im Halbfinale gegen Stuttgart (0:3/14:25, 21:25, 29:31) warfen die Unabhängigen ihr Herz auf den Court. Das war genug, um den hohen Favoriten zumindest zeitweilig in Bedrängnis zu bringen. Aber es reichte nicht aus für die Sensation.

Der USC kann dennoch viel Kraft und Selbstvertrauen aus der K.o.-Partie ziehen. In dieser Mannschaft schlummert eine Menge Potenzial. Mitunter blitzt es bereits jetzt auf. Es ist eine Aufgabe der Zukunft, Dinge auf Strecke stabiler zu machen. Die augenfällige Charakterstärke des Kaders könnte diesen Prozess beflügeln.

Über gewisse Phasen auf Augenhöhe

Münster war am Dienstag nicht nahe an einem Sieg. Aber es gab Phasen, auch längere, da begegnete es Stuttgart auf Augenhöhe. Nicht im ersten Satz, der in nur 22 Minuten an die Gäste ging. Humorlos und mit enormer Wucht setzte das feine und teure Ensemble aus der Landeshauptstadt Baden-Württembergs sein Angriffsspiel durch. Es verfestigte sich rasch der Eindruck, dass niemand im Team von Tore Aleksandersen so kurz vor den Festtagen Muße und Lust hatte, länger als zwingend nötig am Berg Fidel zu verweilen. Das war eine Demonstration der Stärke, tatsächlich kam Münster über den Statisten-Part nicht hinaus.

Mit der Zeit allerdings verschoben sich die Gewichte. Irgendwann im zweiten Satz hatte der USC den Fuß in der Tür, später im dritten sperrte er sie sogar auf. Iris Scholten war endlich auf Betriebstemperatur, Maria Schlegel und Mia Kirchhoff griffen beherzt auf den Außenpositionen an, in der Mitte „lieferte“ Barbara Wezorke. Das hatte nicht nur Leidenschaft, sondern auch Qualität. Und so mag man Lisa Thomsen zustimmen in ihrer Einschätzung, „dass diese Leistung gegen viele andere Bundesligisten gereicht hätte“.

Konzentration auf die Liga

Nun, es bleibt genügend Zeit, um mehr als Nadelstiche zu setzen und in der Meisterschaft voranzukommen. Bei den Roten Raben Vilsbiburg beendet der USC am 29. Dezember die Hinrunde, es ist ein sehr wichtiges, weil richtungsweisendes Spiel. Mit einem Sieg könnte sich Münster ein Stück vom Tabellennachbarn absetzen und den Playoff-Kurs kräftig unterfüttern. Geht’s schief in Niederbayern, wäre der Blick auf die Tabelle weniger verheißungsvoll. Es liegt am USC, die nächsten Schritte zu machen. Das zeitweilig sehr gute Auftreten gegen Stuttgart sollte ein Mutmacher gewesen sein.

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