Volleyball: Bundesliga
USC-Talent Keller ist sicher im Rabennest gelandet
Münster
Im Sommer 2020 verließ Luisa Keller den USC Münster in Richtung Bayern, der Wechsel zu den Roten Raben Vilsbiburg ging nicht ohne Nebengeräusche über die Bühne. Inzwischen ist die 20-Jährige in ihrer neuen Heimat Stammkraft - auf einer anderen Position als in Münster.
„Aller guten Dinge sind drei“, sagt Luisa Keller. Diese Worte fielen in einem kurzen Video für den Adventskalender des Volleyball-Bundesligisten Rote Raben Vilsbiburg am 21. Dezember. Passend zur Trikotnummer der 20-Jährigen und zum Weihnachts-Countdown. Kellers Worte lassen sich ohne weiteres aber auch als Maßgabe für die Partie gegen Ex-Club USC Münster am Mittwoch (19 Uhr) verstehen.
Drei Sätze wollen die Roten Raben und die ehemalige Bewohnerin des münsterschen Sportinternats sich gegen den USC sichern, es geht schließlich um wichtige Zähler im Kampf um die acht Playoff-Tickets. Und die beiden Teams trennen nur ein Punkt und zwei Plätze in der Tabelle.
USC-Abschied mit Nebengeräuschen
Keller spielt im Team von Chefcoach Florian Völker eine zunehmend wichtige Rolle. Er war es einst auch gewesen, der die gebürtige Braunschweigerin vom Wechsel nach Bayern überzeugte. Keller hatte im April 2019 zwar für zwei Jahre beim USC verlängert, doch im Vertrag war eine Klausel enthalten, die einen vorzeitigen Abschied aus Münster ermöglichte.
Die Nachwuchskraft und ihr Vater Matthias – selbst Volleyball-Profi mit 194 Länderspielen – beriefen sich im Sommer 2020 auf die Klausel. Der USC um Präsident Martin Gesigora sah die Bedingungen für die Wirksamkeit aber nicht als gegeben an. Kellers Abschiedswunsch hatte auch damit zu tun, dass das Verhältnis mit Coach Teun Buijs als belastet galt.
Kellers Umschulung bei den Roten Raben
Der USC und die Roten Raben einigten sich, Kellers neue sportliche Heimat war fortan das Rabennest. Und dort wurde die 1,83 Meter große Linkshänderin von der Diagonalangreiferin zur Spielerin für die Annahme und die Außenposition umgeschult. „Luisa ist ein absoluter Energielieferant für jedes Team“, sagt Trainer Völker über die 20-Jährige.
Das stellte sie zuletzt auch beim Pflichtsieg gegen Nawaro Straubing (3:1) unter Beweis und kam auf elf Punkte – unter anderem zwei durch Aufschlag. Dass in Sachen Annahme noch Luft nach oben ist, versteht sich von alleine. Besonders gegen den Dresdner SC (1:3) war das auffällig, Keller gelangen nur fünf Prozent perfekte Annahmen.
Aber: Keller steht viel auf dem Feld, spielt eine wichtige Rolle fürs Team, das gegen den USC nach Bänderriss wohl wieder auf Kapitänin Jodie Guilliams setzen kann. Nach dem Erfolg im niederbayerischen Derby gegen Straubing wollen Keller und Co. gegen den USC nun den nächsten Sieg eingefahren – und dabei gilt: Aller guten Dinge sind drei.