Volleyball: Frauen-Bundesliga
„Anforderungen immer höher“: USC baut im Training auf eine App
Münster
Vor der Saison gab‘s viel Bewegung beim USC Münster. Neben neuen Spielerinnen ist seither auch eine App im Einsatz, die helfen soll, die Belastung der Bundesliga-Volleyballerinnen noch genauer zu steuern. Wie sie funktioniert und was sie abfragt.
Im Sommer tat sich einiges beim USC Münster, viele Neuzugänge kamen zum Volleyball-Bundesligisten – und einer verrichtet seine Dienste ganz im Verborgenen. Die App mit dem Namen „Prevention Management Tool“ (PMT) hilft dem Club seit Saisonbeginn, die Belastung der einzelnen Spielerinnen noch besser steuern zu können.
Jeden Morgen müssen die Volleyballerinnen Fragen zum subjektiven Empfinden beantworten: Wie fühlst du dich? Wie war der Schlaf? Hast du Schmerzen? Aber auch: In welcher Zyklusphase befindest du dich gerade? Die Angaben landen anschließend in einer Anwendung, auf die das Trainerteam um Lisa Thomsen und die drei Physiotherapeuten Zugriff haben. „Als grober Richtwert sind die Angaben der Mädels sehr wertvoll“, sagt Thomsen, ergänzt aber auch: „Viel wichtiger ist der persönliche Austausch. Den kann keine App ersetzen.“
Thomsen: „Kontrollieren, was wir kontrollieren können“
Gemeinsam mit dem Physiotherapie-Team von „Rehab-Five“ führte der Verein demnach die Software ein, die die Verwaltungsberufsgenossenschaft als Präventionsmittel für Verletzungen auf den Markt gebracht hat. „Wir haben die App zuvor schon beim Handball-Drittligisten TV Emsdetten genutzt und gute Erfahrungen damit gemacht“, erklärt Aric Brämswig, Geschäftsführer von „Rehab-Five“.


Weil die Anwendung über keinerlei Voreinstellungen für Volleyballerinnen verfügte, brauchte es einen Monat, um Erfahrungs- und Vergleichswerte zu sammeln. Brämswig sagt: „Das System ermittelt durch einen Algorithmus Gefahrenpunkte bei den Spielerinnen. So sollen die Belastung besser gesteuert und muskuläre Verletzungen verhindert werden.“ Das gelang in der laufenden Serie bis dato.
Für Coach Thomsen geht’s darum, so viele Infos zum körperlichen Zustand der Spielerinnen zu bekommen wie möglich. Sie erklärt: „Die Anforderungen in der Bundesliga werden immer höher. Wir versuchen in Sachen Belastung zu kontrollieren, was wir kontrollieren können.“
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