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Volleyball: Frauen-Bundesliga

„Kein Zugriff“: Schwerin lässt gegen den USC die Muskeln spielen

Schwerin

Das erste Playoff-Viertelfinale zwischen dem USC Münster und dem SSC Palmberg Schwerin war eine klare Angelegenheit. Nur knapp eine Stunde brauchte der Favorit für den glatten Erfolg – USC-Coach Lisa Thomsen setzt jetzt voll auf Duell zwei in Münster.

Klare Angelegenheit: Der USC Münster um Trainerin Lisa Thomsen verlor das erste Playoff-Viertelfinale beim SSC Palmberg Schwerin deutlich. Foto: www.imago-images.de

Glatte Niederlage für den USC Münster zum Start in die Playoffs der Volleyball-Bundesliga. Das erste Viertelfinale verlor das Team von Coach Lisa Thomsen beim favorisierten SSC Palmberg Schwerin mit 0:3 (12:25, 18:25, 18:25). „De facto haben wir keinen Zugriff auf dieses Spiel gefunden. So war es dann ein schnelles 0:3“, meinte Lisa Thomsen.

Die Trainerin des USC haderte vor allem mit der Abwehrleistung ihres Teams. „Dass mehr möglich gewesen wäre, hat man am Anfang gesehen, als wir sehr aggressiv aufgeschlagen haben. Da hat Schwerin ein bisschen gewackelt und auch im dritten Satz.“ Im zweiten Duell am kommenden Samstag (15. April, 19.30 Uhr) in Münster droht dem USC nun das Playoff-Aus.

Trotz des klaren Resultats in gerade einmal 65 Minuten machte Thomsen auch Punkte aus, die Hoffnung geben. „Wenn wir es so umsetzen konnten wie wir es uns vorgenommen hatten, haben wir Zugriff aufs Spiel bekommen. Ich kenne meine Mannschaft: Es wird nicht schwer sein, sie aufzurichten. Wir spielen jetzt zu Hause – und dort spielen wir eine unfassbare Saison. In Münster kann es ein ganz, ganz anderes Spiel werden“, sagte die USC-Trainerin.

Dabei hatte der USC so stark losgelegt, dass sich die zu Spielbeginn stehenden Zuschauer in der Palmberg Arena schnell wieder hingesetzt hatten. Hauptrunden-Topscorerin Iris Scholten, Maria Schlegel und Luisa van Clewe stellten auf 6:2. Schwerin brauchte vor allem im Block etwas Anlaufzeit, schüttelte sich aber nur kurz. Die Ex-Münsteranerin Lina Alsmeier vereitelte einen USC-Angriff an der Netzkante – 7:7. Und die erstmalige Führung, die ebenfalls Alsmeier besorgte, sollte Schwerin nicht mehr hergeben.

Thomsen erkannte den für ihr Team gefährlichen Trend, nahm bei 7:10 eine Auszeit. Die Aufschlagserie der US-Amerikanerin Lindsey Ruddins stoppte das aber nicht. Zwei Mal versuchte der USC es über Elena Kömmling – für Schwerin keine Überraschung. Der Block stand zwei Mal bereit. Der SSC führte erst 13:7, dann 15:8 und schließlich 19:9, nachdem Zuspielerin Pia Kästner ein Ass einstreute.

Bei Schwerin passte jetzt alles: Libera Anna Pogany rettete mehrfach spektakulär, im Angriff ging es oft zu schnell für den USC. Alsmeier bescherte ihrer Mannschaft den ersten Satzball, die Arena erhob sich wieder – und durfte jubeln, weil Juliane Schröder ins Aus feuerte. Durchgang eins ging mit 25:12 an Schwerin.

Ex-Münsteranerin Alsmeier tut dem USC weh

Der Hauptrunden-Zweite spielte sich in einen echten Flow, knüpfte im zweiten Satz nahtlos an den hinten raus so dominanten ersten an. Münster hingegen bekam Schlegel, die beim starken  Heimspiel gegen Schwerin (2:3) vor drei Wochen noch überragende 23 Punkte erzielt hatte, kaum mal in Netznähe. Auf der Gegenseite hatten Ruddins, Alsmeier und auch Tutku Yüzgenc immer mehr Spaß an diesem Playoff-Viertelfinale. Letztere stellte auf 7:1, dann markierte van Clewe den zweiten USC-Zähler.

Thomsen hatte die glücklose Kömmling inzwischen dauerhaft gegen Mia Kirchhoff ausgetauscht – und so arbeiteten sich die Gäste in den Satz herein, stellten auf 6:12. Aber erst die dynamische Alsmeier, dann Jazmine White mit einem echten Hammer und schließlich Yüzgenc mit einem Lob zeigten Schwerins gesamtes Repertoire eindrucksvoll.

Coach Felix Koslowski ballte die Faust, die Trommeln und Klatschpappen untermalten den blitzsauberen SSC-Auftritt akustisch. Der vom Arena-DJ so gerne aufgelegte Malle-Hit „Der Zug hat keine Bremse“ wurde für den USC zur bitteren Realität. Über 15:9 und 20:10 zog der Favorit davon, Ruddins punktete sogar gegen einen Dreierblock. Den anfangs so fröhlichen Gesichtern der USC-Spielerinnen war das Lächeln längst entwichen. Aber: Münster zeigte Moral, kam – jetzt mit Zuspielerin Meghan Barthel – noch mal auf 18:23 heran. Wieder schlug Schröder ins Aus, beendete den zweiten Durchgang zugunsten von Schwerin (25:18).

Schwerin lässt keine Zweifel aufkommen

Nationalspielerin Kästner eröffnete den dritten Satz mit ihren Aufschlägen, Schwerin zog gleich mal auf 4:0 davon. Zum einen, weil gegen die Power von Ruddins nichts zu machen war. Zum anderen, weil White wuchtig blockte. Alsmeiers Netzroller sorgte für das 6:2 aus SSC-Sicht. Und der USC? Biss sich zurück. Erst ein Netzfehler, dann Scholten, Schlegel und Kirchhoff sorgten für den Ausgleich (6:6).

Das Thomsen-Team wirkte wieder griffiger, Scholten stellte auf 8:9. Aber Schwerin geriet – ganz im Gegensatz – zum Hauptrunden-Duell im März nie wirklich ins Wackeln, verteilte die Angriffslast auf viele Schultern. Doch Barthel punktete trickreich für die Gäste, als sie das Zuspiel nur andeutete und selbst abschloss. Kästner tat es ihr auf der Gegenseite gleich. Die sonst so zuverlässige USC-Kraft Schlegel fand kaum in die Partie, ihr Aufschlagfehler bedeutete das 11:15.

Freie Bälle bestrafte Schwerin gnadenlos, so auch Indy Baijens, die erst zum 18:12 und dann zum 20:13 versenkte. Die Halle in Schwerin glich jetzt zeitweise einer Schlagerparty. Der SSC ließ vor 1571 Zuschauern keinen Zweifel an den Kräfteverhältnissen aufkommen. Auf 18:23 verkürzte Münster noch, aber schließlich beendete Ruddins das erste Viertelfinale mit einem Ass. 18:25 – und 0:3.

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