Volleyball: Frauen-Bundesliga
Thomsen fordert vor USC-Duell mit Stuttgart ungewöhnliche Dinge ein
Münster
Das 2:3 in Vilsbiburg? Aufgearbeitet, zu den Akten gelegt. Jetzt wartet auf den USC Münster eine der größten Herausforderungen der Volleyball-Bundesliga, das Duell gegen den Champions-League-Viertelfinalisten Stuttgart steht an.
Die Niederlage bei den Roten Raben Vilsbiburg wirkte noch nach. Nicht nur auf der langen Rückreise aus Niederbayern, auch zum Wochenstart war das 2:3 nach einer 2:0-Satzführung samt gehörigem Leistungseinbruch noch Thema.
„Das hat uns beschäftigt. Wir waren alle enttäuscht, hatten uns nach den ersten beiden Sätzen mehr erhofft“, so Trainerin Lisa Thomsen, die ihre Spielerinnen in die Pflicht nimmt. „Es hing mit unserer Leistung zusammen, dass die Vilsbiburgerinnen zurückgekommen ist. Weil wir sie stark gemacht haben. Allerdings“, so die 37-Jährige, „haben wir auch gesehen, dass wir gegen so einen Gegner in der Lage sind, ihn zu dominieren. An das Leistungsniveau müssen wir wieder herankommen“. Besonders am Samstag (19.30 Uhr), wenn mit Allianz MTV Stuttgart der Deutsche Meister vorstellig wird.
Thomsen: „Darauf sind sie blitzblank vorbereitet“
Gegen die Schwaben um die ehemalige USC-Kapitänin Barbara Wezorke und Luisa Keller müssen die Unabhängigen ans Leistungslimit, um einigermaßen mit dem Favoriten mithalten zu können – oder darüber hinaus. „Ein absolutes David-gegen-Goliath-Spiel. Stuttgart bringt eine brutale Qualität mit. Wir müssen körperlich und leistungsmäßig ans Maximum, haben null Druck und können uns Sachen trauen, die wir uns im Spiel sonst nicht trauen. Nur dann haben wir eine Chance, sie zu ärgern“, sagt Thomsen. „Wenn wir nur unsere Lieblingsschläge auspacken, werden sie blitzblank darauf vorbereitet sein.“


Sie selbst studierte den Gegner natürlich ebenso, nahm unter anderem den Auftritt des VC Wiesbaden (1:3) im Schwabenland von vor drei Wochen unter die Lupe. „Die Art und Weise, wie Wiesbaden spielt, ähnelt unserer. Das ist interessant zu sehen, wie sie es gemacht haben. Aber man muss klar sagen, dass wir abhängig davon sind, in welcher Formation Stuttgart auftritt.“
Rotiert Stuttgarts Coach nach der Königsklasse?
Zuletzt hatte der MTV in der Champions League, wo das Team von Tore Aleksandersen souverän das Viertelfinale erreichte, gegen Lodz und Teneriffa sowie beim Tiebreak-Sieg in Schwerin seine Stammsechs um Kapitänin Maria Segura und Top-Angreiferin Krystal Rivers aufgeboten. Dass der Coach in Münster rotiert, ist nicht unwahrscheinlich.
Die Punkte herschenken aber will er im Fernduell mit dem SC Potsdam um Platz eins sicher nicht. Die Brandenburgerinnen ließen beim 3:2-Erfolg am Berg Fidel zu Jahresbeginn einen Zähler liegen. Das will Stuttgart vermeiden – der USC aber darf aus dem Potsdam-Ergebnis durchaus Mut schöpfen.
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