Volleyball: Bundesliga Frauen
Der USC unterliegt Stuttgart 0:3 – und zeigt dennoch eine gute Leistung
Münster
Ohne Satzgewinn ist der USC Münster am Samstagabend geblieben, der deutsche Meister war eine Nummer zu groß. Doch zeigte die Mannschaft von Trainerin Lisa Thomsen eine beherzte Leistung, die die 1690 Zuschauer mit viel Applaus bedachten.
Die Aufgabe, das stand vorher fest, war eine ganz schwere für den USC Münster. Und lösen konnte der Volleyball-Bundesligist sie gegen Allianz MTV Stuttgart dann auch nicht, verlor am Samstagabend mit 0:3 (20:25, 19:25, 25:27). Doch die Unabhängigen enttäuschten keineswegs, zeigten eine Reaktion auf die 2:3-Niederlage in Vilsbiburg – und stimmten damit auch die Trainerin zufrieden. „Wir haben einen Schritt nach vorne gemacht. Das war eine absolute Team-Leistung. Es freut mich besonders, dass wir drei Sätze lang auf gutem Niveau und ohne große Schwankungen gespielt haben“, sagte Lisa Thomsen.
Mit seiner Anfangsformation verdeutlichte Stuttgarts Coach Tore Aleksandersen, dass sein MTV am Berg Fidel nicht gewillt war, Gastgeschenke zu verteilen. Mit Topstar Krystal Rivers, sowie den ehemaligen USC-Spielerinnen Britt Bongaerts und Marie Schölzel begann der Norweger, der bis auf Münsters 2:1 sein Team stets vorne sah. Zwar verkürzten Juliane Schröder, Mia Kirchhoff per Block gegen Eline Timmerman und Maria Schlegel mit einem Ass auf 8:10, doch bis zum 16:9 hatte der Gast die Verhältnisse wieder geradegerückt. Eine echte Kontaktaufnahme ließ der deutsche Meister nicht zu, näher als auf vier Punkte (18:22) kam der USC bei allem Engagement nicht mehr heran. Zu seriös trat Stuttgart auf.
USC leistet entscheidende Schützenhilfe
Das änderte sich auch im zweiten Durchgang nicht. Man konnte Münster, das sich beherzt wehrte und den Abschnitt zunächst offen gestaltete (4:4, 6:7, 9:10), keinen Vorwurf machen. Allein die Qualität des Champions-League-Viertelfinalisten war einfach zu hoch. Sukzessive ließ der MTV die Lücke größer werden. Nach den zwei missglückten Schröder-Angriffen zum 10:14 entschied Stuttgarts Mittelblockerin Timmerman das niederländische Duell gegen USC-Kapitänin Iris Scholten – nicht zum ersten Mal – für sich (11:16). Der Favorit hatte sich wieder in Stellung gebracht, aus der heraus er wenig später den zweiten Satzgewinn nach einem Rivers-Angriff perfekt machte.
Es folgte eine zehnminütige Pause, in der sich Münster noch einmal einschwor. Mit Erfolg. Der USC blieb mutig, kämpfte unverdrossen und nahm so die 1690 Zuschauer mit. Maria Schlegel brachte ihr Team mit einem Block in Führung (4:3), die nicht lange hielt (5:6). Aber trotz des größer werdenden Rückstands (9:11, 11:15) ließen sich die Unabhängigen nicht abschütteln, hefteten sich an Stuttgarts Fersen. Mikala Mogensen schob den USC in den Windschatten (17:18), aus dem der Gastgeber gar noch ausbrach. Erneut Schlegel stellte auf 22:20, es wurde laut in der Halle. Thomsens Schützlinge schickten sich an, eine Verlängerung des Abends zu erzwingen. Doch dagegen hatte der MTV etwas einzuwenden, der sich durch Rivers zwei Matchbälle (24:23, 25:24) erspielte. Beide wehrte der USC – erst durch Schröder, dann durch Mogensen – ab. In den finalen Momenten aber leistete Münster dem Gast Schützenhilfe leistete. Erst setzte Katerina Valkova einen Aufschlag ins Netz, anschließend geriet der Angriff von Münsters Dänin Mogensen zu lang. Der Meister hatte sich durchgesetzt und wie erwartet die drei Punkte am Berg Fidel einkassiert. Grämen aber muss sich Münster dafür aber nicht.
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