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Volleyball: Frauen-Bundesliga

USC bricht in Vilsbiburg böse ein, Trainerin Thomsen ist „besorgt“

Münster

Die siebte Niederlage im 14. Liga-Spiel schmerzt den USC Münster deutlich mehr als andere. Bei den Roten Raben Vilsbiburg leisteten sich die Unabhängigen nach zwei starken Sätzen einen unerklärlichen Leistungsabfall – und der besorgt die Trainerin.

Enttäuschte Gesichter beim USC Münster: Nikolina Maros (links) und Juliane Schröder mussten nach 2:0-Führung noch eine Niederlage bei den Roten Raben Vilsbiburg hinnehmen. Foto: Imago/Fehrmann

Als Iris Scholten gleich die erste Möglichkeit nutzte, im zweiten Durchgang zum 25:16 zu punkten und dem USC Münster eine 2:0-Satzführung zu bescheren, deutete wenig bis fast gar nichts daraufhin, dass die Unabhängigen am Ende als Verlierer das Feld verlassen würden.

Hoch überlegen gestaltete der Volleyball-Bundesligist sein Gastspiel bei den Roten Raben Vilsbiburg, die zunächst überhaupt kein Mittel gegen die stark spielenden Unabhängigen hatten. Doch das änderte sich mit Beginn des dritten Durchgangs ebenso schlagartig wie überraschend. Und so unterlag der USC am Samstagabend nach einem nicht für möglich gehaltenen Leistungseinbruch mit 2:3 (25:19, 25:16, 13:25, 22:25, 12:15) und kassierte damit nach dem 0:3 im NRW-Derby gegen Aachen die nächste bittere Niederlage. „Ich habe zwei komplett unterschiedliche Mannschaften gesehen. Eine, die mich in den ersten beiden Sätzen stolz gemacht hat. Und eine, die mich in den letzten drei Sätzen komplett besorgt“, sagte Trainerin Lisa Thomsen.

Scholten erneut Topscorerin

Dabei hatte ihr Team eine passende Reaktion auf die Niederlage der Vorwoche gezeigt. Konzentriert, fokussiert und willensstark trat der USC auf, war in allen Belangen überlegen. Kapitänin Scholten punktete nach Belieben (neun ihrer 30 Zähler erzielte sie in Satz eins), dazu entfachte der Aufschlag reichlich Wirkung und war die Mitte um Luisa van Clewe sowie Juliane Schröder präsent. „Wir haben mutig gespielt und haben dominiert, lassen nichts zu“, erklärte Thomsen. Ihre Schützlinge hatten sich im Eröffnungsabschnitt schnell ein Polster herausgespielt und dieses bis zum Satzende transportiert.

Gleiches Bild nach dem Seitenwechsel: Ein 5:0-Lauf zum 9:4, das der Doppelblock Kirchhoff/Schröder besorgt hatte – und Münster gab eindeutig und kompromisslos das Kommando an. Über 16:8 und 22:15 kam es zu dem besagten 25:16 durch Topscorerin Scholten.

Alles im Lot? Alles im Fluss? Ein typischer Fall von denkste. Wie ausgewechselt kehrte der USC zurück auf das Feld, zeigte ein total anderes Gesicht. „Die Ansage vor dem dritten Satz war, dass wir weiter hungrig und aggressiv bleiben sollen“, meinte Thomsen, die ihr Team darauf vorbereitete, dass die Roten Raben „um ihr letztes Hemd fighten“ würden. Doch ihre Mannschaft schien die Warnung nicht gehört oder auf die leichte Schulter genommen zu haben. Es klappte nichts mehr bei den Münsteranerinnen – ein Totalausfall im System, kein Element funktionierte mehr. „Wir haben nicht mehr aufgeschlagen, nicht mehr geblockt, nicht mehr verteidigt, nicht mehr angegriffen. Damit haben wir den Tiger geweckt und Vilsbiburg in den Flow kommen lassen. Dann spielen sie auch guten Volleyball, das wussten wir“, sagte Thomsen.

Kleine Chance in Satz vier

13 spärliche Punkte holte sich der USC im dritten Abschnitt, auch im vierten lief der Gast zunächst hinterher (2:6, 6:10) – und hatte dennoch die Möglichkeit, für ein gutes Ende zu sorgen. Doch das Momentum bei 18:18 ließ Münster durch viele Unzulänglichkeiten ungenutzt. Da hatten wir die Chance. Doch die pure Überzeugung, der Wille und die Aggressivität haben da gefehlt.“

Zahlen und Fakten

Wie im Tiebreak, in dem die Unabhängigen mit der 0:4-Serie zum 8:12 endgültig auf die Verliererstraße gerieten. „An der Niederlage hat jede ihren Anteil. Jede muss ihren Teil dazu beitragen und sich gegen die Niederlage stemmen. Ich bin enttäuscht, dass dies nicht geschehen ist“, sagte Thomsen. Da herrscht Redebedarf am Berg Fidel.

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