Volleyball: Frauen-Bundesliga
Zurück in den Playoffs – der USC Münster feiert das 3:1 gegen Dresden
Münster
Der USC Münster ist zurück in den Playoffs. Nach dem 3:1 (17:25, 25:21, 26:24, 25:18)-Erfolg über den Dresdner SC ist den Unabhängigen ein Platz unter den besten acht nicht mehr zu nehmen. So herrschte vor der Rekordkulisse von 2200 Zuschauern erneut Festtagsstimmung am Berg Fidel – mit einem Partybefehl der Trainerin.
Der USC Münster darf endlich mal wieder für eine Saisonverlängerung planen. Zweimal hatte der Volleyball-Bundesligist zuletzt die Playoffs verpasst, mit dem 3:1 (17:25, 25:21, 26:24, 25:18) gegen den Dresdner SC aber buchten die Unabhängigen nun wieder das Ticket für die Runde der besten acht. Balsam für Münsters Volleyball-Seele. „Das tut so gut. Ich freue mich einfach für die Mannschaft, die sich das so verdient hat“, sagte Trainerin Lisa Thomsen und gab einen kleinen Party-Befehl. „Wir müssen solche Momente auch einmal genießen.“
Eine Woche nach dem Punktgewinn gegen den SSC Palmberg Schwerin erhielt Elena Kömmling erneut das Mandat für die Startformation von Thomsen, die ihre Mannschaft aber gleich im Hintertreffen sah. Direkt einmal hatte sich der DSC ein wenig Luft verschafft, war zu Beginn das etwas konstantere Team. Münster versuchte Anschluss zu halten, stand sich aber immer mal wieder selber im Weg. Wie etwa beim 6:8, als erst Iris Scholten und dann Elena Kömmling das Feld verfehlten. So schwankte der Rückstand zwischen zwei und sieben Zählern (12:19), nach dem Winner von Dresdens US-Blockerin Kayla Haneline waren es zum Satzende dann derer acht.
Erste Führung durch Scholten
Nein, so richtig in Fahrt war der USC noch nicht. Das aber änderte sich mit dem ersten Ballwechsel des zweiten Abschnitts. Scholten, bis dahin für ihre Verhältnisse noch recht unauffällig, besorgte den Unabhängigen die erste Führung der Partie. Eine kleine Initialzündung, jetzt startete Münster durch. Juliane Schröder legte mit aller Entschlossenheit zum 4:3 nach, Scholten vollendete nach einer starken Abwehr von Zuspielerin Katerina Valkova zum 7:4 – und ließ Thomsen an der Seitenlinie hochspringen. Der USC hatte sich richtig reingebissen in das Duell mit dem DSC, der sich ähnlich wie Münster in Durchgang eins immer mal wieder heranspielte (10:12, 17:19), letztlich aber nicht mehr vorbeiziehen konnte. Auch weil Juliane Schröder mit zwei wichtigen Blocks zum 23:19 (gegen Agnes Pallag) und 24:20 (gegen Lara Berger) zur Stelle war, um dann höchstpersönlich für den Satzausgleich zu sorgen.
Beste Stimmung mit La Ola
Die 2200 Zuschauer – so viele verfolgten in dieser Saison noch nie ein Heimspiel des USC – waren begeistert, sorgten zwischendurch mit der La Ola für beste Atmosphäre. Auch vom Fehlstart der Unabhängigen (0:4) ließen sich Publikum und Mannschaft nicht kleinkriegen, Schritt für Schritt verkürzte Münster seinen Rückstand. Scholten, nun schon längst auf Höchsttemperatur, stellte mit dem 12:13 den Kontakt wieder her, die ebenfalls verlässlich punktende Schlegel schob den Gastgeber erstmals in Abschnitt drei vorbei am DSC (18:17). Spätestens jetzt war es eine packende, ausgeglichene Begegnung, in der Münster auch das Pallag-Ass zum 20:22 wegsteckte und wenig später durch Daniela Öhman Dresdens Satzball abwehrte.
Fleck rettet, Berger patzt
Nun wurde es aufregend: Einen Mega-Ballwechsel beendete Schiedsrichter Enrico Immig mit einem Pfiff, er hatte ein Übergreifen einer Dresdnerin gesehen – und brachte damit den auf das Feld stürmenden Coach Alexander Waibl in Wallung. Die Entscheidung aber stand, Satzball Münster. Und den verwandelte DSC-Blockerin Lara Berger für den USC, für den zuvor Libera Zoe Fleck den Ball im Spiel gehalten hatte.
Auch im letzten Hauptrunden-Heimspiel hatte die Thomsen-Truppe damit einen Zähler sicher, einzig in den Partien gegen Aachen und Stuttgart war der USC leer ausgegangen. Mit diesem Gefühl im Rücken zeigte Münster weiter Stärke, war nicht gewillt zurückzustecken. Schlegel ließ es mit einem Sprungaufschlag krachen (6:3), dann schlug die erneut stark spielende Kömmling zweimal zu (10:6) – jetzt waren die Unabhängigen nicht mehr aufzuhalten.
Schlegel punktet, Kömmling blockt
Allen voran Schlegel, die bis zum 14:7 mal eben drei Punkte ihrem Konto (insgesamt waren es 15) hinzufügte. Aber es waren nicht nur die Spanierin oder Topscorerin Scholten (25 Zähler), die den USC zum Sieg trugen – es war das Kollektiv, das konsequent und geschlossen durchzog. So besorgte die aufmerksame Valkova ihrem Team sechs Matchbälle, Kömmling mit einem Block gegen Haneline nutzte gleich den ersten. Münster ist zurück in den Playoffs, kann sich am letzten Hauptrunden-Spieltag ein Zittern ersparen. Und durfte am Samstagabend den Moment genießen. Auf Geheiß der Trainerin.
Startseite